Ökoeffizienz in der Produktion von land- und forstwirtschaftlichen Gütern im Mühlviertel

Im Falle unserer unterschiedlichen außerschulischen Partner spiegelt sich einerseits die Diversität der Betriebsstrukturen im Mühlviertel wider, andererseits aber auch die einzelnen schwierigen Aufgaben und Problematiken, denen sich jeder einzelne Betrieb stellen muss.

Die Produktion von land- und forstwirtschaftlichen Gütern im Mühlviertel stellt sich immer größer werdenden Herausforderungen. Es soll nachhaltig, ökologisch und ebenso effizient und produktiv gewirtschaftet werden. Mit unseren Ideen und Forschungsansätzen in den Bereichen biointensiver Gemüsebau, klimaresistenter Hopfenanbau, Effizienz in der Gülleausbringung und Forstwirtschaft im Mühlviertel wollen wir uns diesen Herausforderungen stellen.

Die Versorgung mit regionalem, frischem Gemüse ist im Mühlviertel gering. Ziel des ersten Teils dieser Arbeit ist es daher, eine Grundlage zu schaffen, wie im Mühlviertel ein profitabler sowie ökoeffizienter Gemüsebau realisiert werden kann, der einen Beitrag zur regionalen Versorgung leistet. Umgesetzt worden ist dies, indem die standortbedingten Herausforderungen und Vorteile der Region analysiert worden sind. Dabei erweist sich das Anbausystem „Marktgärtnerei“ als vielversprechend. Durch einen Anbauversuch mit Auberginen und Zucchinis kann gezeigt werden, dass sich der Anbau von beiden Kulturen im Mühlviertel lohnt.

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels wird es auch im Mühlviertel immer schwieriger Hopfen ökoeffizient zu kultivieren. Daher soll im Zuge dieses Teils der Arbeit festgestellt werden, ob die klimaresistentere Neuzüchtung Akoya der bewährten Hopfensorte Hallertauer Tradition in Zukunft vorzuziehen ist. Dazu sind ein Wachstumsvergleich der Sorten durchgeführt, die auftretenden Schädlinge und Krankheiten beobachtet und die Ertragsmengen verglichen worden. Einzig der Ertragsvergleich zeigt eindeutig, dass Akoya einen höheren Ertrag bringt. Bei den beiden anderen Beobachtungen ergaben sich geringe bis keine Unterschiede. Die Gülle ist ein Volldünger, der bei der Ausbringung und Lagerung in der Landwirtschaft Emissionen und in weiterer Folge Nährstoffverluste verursacht. Um diese Emissionen und Nährstoffverluste zu verringern, werden vier Rindergülleproben mit Zusätzen analysiert. Ziel dieser Güllezusätze ist, den pH-Wert der Gülle zu senken.

Die Ergebnisse der Arbeit stehen im Gegenteil zur Zielsetzung, da bei allen vier Varianten der pH-Wert erhöht worden und ca. ein Prozent des Gesamtstickstoffes in der Trockensubstanz verloren gegangen ist. Die gestiegene Nachfrage nach regionalem Brennholz während der Corona-Krise hat zu Engpässen im Handel geführt. Erschwert ist die Situation durch die Annahme geworden, dass Brennholz mindestens eineinhalb Jahre benötigt, um unter den vorgeschriebenen Wassergehalt von 20 % zu gelangen. Ein Holztrocknungsversuch ist initiiert worden, um herauszufinden, ob die Trocknung unter optimierten Bedingungen erheblich schneller und effizienter erfolgen kann als die bisher angenommen eineinhalb Jahre. Die Ergebnisse des Versuchs verdeutlichen, dass durch eine sachgerechte Lagerung ein Wassergehalt des Holzes von unter 20 % innerhalb von 28 Wochen erreicht werden kann, was eine optimale und nachhaltige Verbrennung bereits nach sechs Monaten ermöglicht.